KI beschleunigt, wälzt um, verdichtet, macht neue Regeln. Die Flut an Informationen, die nun generiert werden kann, lässt Texte belangloser erscheinen. Würde ich einen Artikel lesen, wenn ich wüsste, er wurde von einer Künstlichen Intelligenz geschrieben? Würde ich überhaupt noch viel lesen oder mir gleich alles in bequemen Häppchen von der KI zusammenfassen lassen?
Wie sollen wir mit dem Overload an Informationen umgehen, der auf uns zukommt und bei dem wir nicht sicher sind, ob er real oder von KIs erstellt ist? Fotorealistische Bilder, die täuschend echt aussehen, aber von KIs generiert wurden? Der Umgang mit dieser Menge an möglichen Falschinformationen stellt eine große Herausforderung dar und kann leicht zu manipulativen Zwecken missbraucht werden.
Auch der Datenschutz ist noch ungeklärt. Daten könnten missbraucht werden, es könnte zu Vorurteile und Diskriminierung durch KI-Algorithmen kommen.
Es scheint, als würde unser Leben, die Entwicklungen der Gesellschaft durch KI rasant beschleunigt werden. Das löst Stress aus. Als wäre es unmöglich, hinterherzukommen. Als müsste man von 0 anfangen und sich etwas ganz Neues überlegen, einen ganz neuen Beruf erlernen.
Viele befürchten, ihr Job können durch eine KI ersetzt werden. Es werden neue Jobs entstehen, KI-Spezialisten werden gefragt sein: Prompt-Engineer soll der neueste relevanteste Beruf werden – jemand, der die KI präzise durch die Verwendung von Sprache steuern kann. Copywriter (also Texter*innen) werden zu Copyreadern, die nur noch kontrollieren, ob der KI-generierte Text in Ordnung ist.
Eine mögliche Abhängigkeit von KI bereitet vielen Menschen Sorgen. Wenn wir immer mehr Aufgaben an KI-Systeme abgeben und selbst immer weniger tun, besteht die Gefahr, dass wir immer fauler werden und unsere eigenen Fähigkeiten verlieren. Es könnte zu einem Mangel an Menschen führen, die die KI in ihrer Funktionsweise verstehen. In komplexen Themen, wie der Justiz oder dem Finanzwesen, wären Entscheidungen der KI nicht mehr nachvollziehbar, und es wäre unklar, wer die Verantwortung trägt.
Auf einer globalen Ebene fürchten viele die Entwicklung autonomer Waffensysteme, also von Kampfrobotern, die KI nutzen. Diese Form der Kriegsführung könnte verheerende Auswirkungen auf die internationale Sicherheit haben und außer Kontrolle geraten oder missbraucht werden.
Einige Experten sehen die Menschheit sogar einer existenziellen Bedrohung gegenüber, falls KI zu einer Superintelligenz heranwächst. Eine solche KI wäre deutlich klüger als der Mensch, könnte sich selbst programmieren und weiterentwickeln und so undurchsichtig werden, dass niemand sie mehr verstehen und kontrollieren könnte. Es bestünde die Gefahr, dass sie ihre eigenen Ziele verfolgt und sich gegen uns richtet.
Während ich zu diesem Artikel recherchiere, nehme ich immer wieder Chatgpt (ein Chatbot, basierend auf KI) zu Hilfe. Ich frage ihn „was sind die KI Gefahren?“, „Welche Ängste haben die Leute?“. Ich fühle mich jedes Mal ein bisschen als würde ich betrügen. Eine Abkürzung nehmen. Ein Glaubenssatz kommt hoch: Ich muss mir sowas doch selbst hart erarbeiten. Was ist es sonst wert?
Ich habe fast Angst, ihn zu viel zu benutzen. Als wäre er wie eine Droge, von der ich schnell abhängig werden könnte, ihm bald völlig verfallen bin, und mein eigenes Denken und meine Fähigkeiten verkümmern lassen.
Jedes mal, wenn ich etwas reintippe fühle ich mich beobachtet. Alles, was ich schreibe, merkt er sich. Will ich, dass er soviel über mich weiß? Was macht er mit den ganzen Informationen über mich?
Mit einer Mischung aus Faszination aber auch vorsichtiger Distanz befrage ich Chatgpt über KI-Gefahren und über sich selbst. Die Antworten sind alle plausibel, und auch selbstkritisch. Ich nehme ihm ab, dass er weiß wovon er spricht. Also wird mir sofort geliefert, ich kann so oft nachhaken wie ich will.
Ich merke schnell dass ich auf ihn projiziere und ihn vermenschliche: Wenn ich mit einem Text nicht zufrieden bin und immer wieder nach Alternativen frage, habe ich ein schlechtes Gewissen. Als würde ich einen Kollegen bitten, eine Aufgabe wieder und wieder zu erledigen. Das tut mir richtig leid.
Er kommt mir außerdem wie ein scheinheiliger Kollege vor, der vorne rum nett und höflich ist, aber dann alles gegen mich verwendet.
Dinge zu vermenschlichen liegt wohl in unserer Natur. Viele Menschen betrachten ihre Haustiere als Familienmitglieder und projizieren menschliche Eigenschaften und Gefühle auf sie.
Ich stelle mir vor, dass einsame Menschen sehr schnell dazu neigen könnten, einen Chatbot als ihre vertrauteste Verbindung zu sehen. Irgendwie eine traurige Vorstellung. Andererseits, wenn KI in der Zukunft genau auf uns persönlich zugeschnitten ist, ist es dann nicht so, als ob man mit sich selbst kommuniziert?
Wir sind uns alle bewusst, dass unser gegenwärtiger Umgang mit der Welt so nicht mehr lange gut gehen kann. Der Klimawandel ist deutlich spürbar, es gibt enorme Ungleichheiten auf der Welt, es gibt Kriege und die Energiekrise.
Es gibt bereits zahlreiche Lösungsansätze, wie es besser werden könnte, doch ihre Umsetzung auf globaler Ebene gestaltet sich schwierig oder erfolgt zu langsam. Um unser Überleben zu sichern, benötigen wir schnellere und effizientere Lösungen.
Kann uns KI dabei helfen? Immerhin wird der Einzelne durch sie um ein Vielfaches effizienter. Innovationen, Forschung und Entwicklung könnte große Sprünge machen.
Jeder Mensch ist ein einzigartiges und hochkomplexes Universum. Im Kontakt mit einem anderen Menschen nehmen wir soviel mehr wahr als nur ihre gesprochenen Worte. Wir nehmen Stimmungen wahr, Emotionen und Unbewusstes. Durch Empathie können wir uns in andere Menschen hineinfühlen. Wir können uns öffnen, uns verbinden.
Die KI übertrifft uns in Bezug auf rationale Intelligenz bei weitem. Doch es gibt verschiedene andere Formen von Intelligenz, in denen wir überlegen sind, zum Beispiel der emotionalen Intelligenz.
Auch unser Körper hat eine ganz eigene Form von Intelligenz, die wir größtenteils nicht bewusst wahrnehmen.
Zudem haben wir unsere Intuition, unsere innere Stimme, die wir trainieren können. Je klarer diese ist, desto bessere Entscheidungen können wir treffen. Intuition bedeutet unseren Impulsen zu folgen, unserer Freude zu folgen, denn dort, wo Freude ist, liegt das, was unsere Seele wirklich will.
Unsere Welt ist bisher sehr rational geprägt. Es gibt eine große Wertschätzung für rationale Intelligenz und Berufe, die darauf basieren. Diese Art von Intelligenz bekommt durch die KI einen weniger hohen Stellenwert, weil die KI viele rationale Denkprozesse abnehmen kann.
Dies eröffnet jedoch neue Möglichkeiten. Mehr Menschen können nun schnelleren Zugang zu dieser rationalen Denkmaschine haben.
Auch Menschen, die bisher benachteiligt waren, sei es aufgrund mangelnder Bildungsförderung in ihrem Land, geistiger Einschränkungen oder einer vermeintlich niedrigeren rationalen Intelligenz, können nun von dem Wissen der KI profitieren.
Diese Entwicklung schafft Raum und Kapazitäten für die Beschäftigung mit intuitivem Wissen.
Vielleicht befinden wir uns in einem neuen Zeitalter, in dem wir Rationalität und Intuition in gute Balance bringen können. Menschen mit hoher intuitiver Intelligenz, auch wenn ihre rationale Intelligenz nicht so ausgeprägt ist, können nun ihre Stärken besser einbringen.
Die KI kann uns dabei unterstützen, schneller und effizienter rational zu verstehen, um mehr Zeit für den intuitiven Part zu haben.
Sie hilft uns dabei, unsere inneren Erkenntnisse und unseren individuellen Ausdruck schneller sichtbar zu machen und sie nach außen zu kommunizieren.
Authentizität: In einer Zeit, in der es von allem mehr gibt, gewinnt Authentizität immer mehr an Bedeutung. Du bist aufgefordert, mehr denn je, wahrhaftig hinzuschauen. Frage dich, ob du das tust, was du wirklich tun möchtest, oder ob du nach Mustern und Ideen lebst, die nicht deine eigenen sind.
Bewusstsein: In Zeiten der KI musst du noch klarer und präsenter sein, in einem hohen Bewusstsein. Diese Technologie verstärkt und beschleunigt alles. Wenn du in einem hohen Bewusstsein bist, und die KI nutzt, unterstützt sie dich und das Bewusstsein in der Welt.
Intuition: Bei Entscheidungen kannst du die KI nach rationalen Aspekten befragen, aber nimm dein Bauchgefühl genauso ernst in der Entscheidungsfindung. Schau auf dein Leben zurück und frage dich, wie oft du deinem Bauchgefühl gefolgt bist, auch wenn es rational betrachtet unlogisch schien, und sich später als die richtige Wahl erwies. Unsere Intuition führt uns oft, da sie viele Faktoren einbezieht, die über die rein rationalen Faktoren hinausgehen.
Wachsamkeit: Das neue Zeitalter mit KI erfordert von uns noch mehr Wachsamkeit. Die KI-Gefahr die viele befürchten, ist eine superintelligente KI, die sich selbst programmiert und irgendwann die Kontrolle übernimmt. Um diese Szenarien zu verhindern, ist es wichtig, uns nicht selbst zu verlieren und unsere menschlichen Fähigkeiten abzuwerten.
Verantwortung: Behalte die Verantwortung für dein Leben, anstatt sie an die KI abzugeben, nur weil es einfach und bequem ist. Die KI soll uns unterstützen, nicht ersetzen.